Model M2 – Status Quo, Teil 2
Ein Blick hinter die Kulissen – Teil 2
In unserem letzten Bericht zeigten wir die bisherige Entwicklung und Konzeptänderungen auf, die Model M2 seit Herbst 2019 durchlaufen ist. In diesem Teil wollen wir auf weitere Anpassungen und Details der Konstruktion eingehen.
Das letzte Teammitglied ist gefunden
Seit einiger Zeit standen die zu verbauenden Treiber fest, d.h. der Kompressionstreiber mit 44 mm Titanmembran von Model M1 als Hochtöner, sowie ein langhubiger 10″/25 cm Tiefmitteltöner vorne mit kompaktem Neodym-Magneten. Einzig der rückwertige Treiber musste wegen der Entscheidung des Wechsel von 10″/25 cm auf 12″/30 cm (lesen Sie hierzu den vorherigen Bericht) noch gefunden werden. Einer derartiger Evaluierung geht die Festlegung der konkreten Anforderungen und die Sichtung der infrage kommenden Lieferanten und Modelle voraus. Letztendlich blieben vier Kandidaten über, die wir in unserem Labor bis in den Großsignalbereich getestet haben (Klippel LSI):
Nach ausführlichen Messreihen – die weißen Punkte auf den Staubschutzkalotten bieten die Relexionsfläche für den Laser des Klippel LSI Messsystems – fiel die Entscheidung auf ein deutsches Fabrikat (links unten), da nur dieses Modell den größten linearen Hub (+/- 13 mm), niedrigste Verzerrungen durch dreifache-Demodulierung und den resonanzfreien Einsatz bis über 500 Hz bot.
Extreme Bedingungen
Im nächsten Schritt galt es nun eine funktionierende Bassreflex-Abstimmung zu finden. Unser Anspruch dabei war es, aus dem sehr kompakten Gehäuse eine tiefe Abstimmung zu realisieren, die jedoch in jedem Lastbereich absolut nebengeräuschfrei und ohne Resonanzen funktioniert. Aus den vorausgegangenen Simulationen wurde eine Kontur der Tunnel („Ports“) entsprechend aerodynamisch optimiert, um trotz der hohen Strömungsgeschwindigkeit keine Geräusche zu produzieren. Dazu wurde die Ausgänge der Tunnel jeweils seitlich nach unten in den Standfuss geführt.
Trotz dieser Maßnahmen gelang es nicht im Endlastbereich – entsprechend ca. 1000 W und 115 dB (!) – eine nebengeräuschfreie Wiedergabe zu erreichen. Diese Lasttests sind zugegebenermaßen extrem, verdeutlichen aber auch unseren Anspruch an eine fehlerfreie Wiedergabe in allen Betriebszuständen.
Infolgedessen wurde die gesamte Tunnelführung neu erarbeitet und weitere Maßnahmen getroffen:
- Das gesamte Gehäuse wurde um ca. 10 % von 1100 x 480 x 185 mm auf nun 1150 x 499 x 199 mm vergrößert um mehr akustische wirksames Innenvolumen zu schaffen. Die ästhetischen Proportionen sind dabei erhalten geblieben.
- Die Tunneldimensionen wurde um ca. 15 % vergrößert und alle Sprungstellen entfernt.
- Die Ausgänge der beiden Tunnel wurden nun in die Gehäuseboden in Richtung Boden geführt. Damit sie nicht versperrt werden, „schwebt“ die gesamte Box auf vier Metallhülsen über einer neuen Bodenplatte, die gleichzeitig das Kippmoment verhindert und so einen stabilen Stand bietet (siehe Abbildungen oben, der „blauen Box“)
- Besagte Bodenplatte ist Teil der Bassreflex-Abstimmung, weil die Luftmasse auch in dem dort entstandenen Spalt zwischen Platte und Gehäuseboden wirksam ist.
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